An Zivilisation erkrankt ?

Passend zum Nachbar-Blog „HORIZONTE“ wird hier nun u.a. aus gegebenem coronellen („coronarem“ würde speziell Herzangelegenheiten betreffen !) Anlass und Platzgründen zu unserer Zivilitaion einiges angemerkt.

Im Allgemeinen geht die Überflussgesellschaft westlich orientierter Industrieländer nun davon aus, dass sie hoch zivilisiert sei und grundsätzlich besser wäre, als jede andere Art von Lebensform. Wie in unserem Buch „Schlaraffia“ und den Texten zur grassierenden Millenniums Dekadenz beschrieben, ist das meist so eine Sache mit jenen sogenannten Hochkulturen. „Hochmut kommt vor dem Fall.“ ist nun wohl eine dezente Beschreibung dessen, was historisch erwiesen ist, aber von unser Wohlstands- und Konsumgesellschaft nicht beachtet wird.

Der Tanz um das goldene Kalb findet längst auf dem Vulkan (betrifft Natur genauso, wie humane Populationen) statt, der bereits mancherorts ausbricht. Das ist nun jedoch weder Verschwörungstheorie, noch Jammern auf zu hohem Niveau, da man es täglich in den News verfolgen kann. Es kracht an allen Enden und Ecken. Die Naturgewalten zeigen jenen urbanen Stadtzombies, die glauben „man habe alles digital und technisch im Griff“ wo der Hammer hängt. Völkerwanderungen und Flüchtlingsströme besagen ebenfalls, dass eben nicht alles zum Besten in der ganzen Welt steht und wir uns etwa getrost auf unserem Wirtschaftswunder und Wohlstand ausruhen könnten.

Selbst unsere verwöhnte Jugend fängt an zu zweifeln (geht wohl über jeden üblichen Generationskonflikt hinaus ) ob das, was die Eltern da so hoch halten, das Wahre ist. Nichts desto trotz plakatieren Politik und Wirtschaft weiterhin, dass wir gesellschaftlich Premiumversion seien und überhaupt in allem die Weltmeister. Dummerweise (in des Wortes wahrem Sinn) glauben viele in den Dritte-Welt-Ländern, dass unsere Art zu leben die Beste sei und strömen daher in das hochgelobte, vermeintliche Schlaraffenland. Man nutzt seit einiger Zeit den Begriff „Zivilisation“ nur noch für die urbane Welt der westlich orientierten Industrieländer. Auch Länder in Asien oder im Orient, die Materialismus und Konsumterror westlicher Prägung verfallen sind, benutzen es so. Obwohl sie oftmals im eigenen Lande teilweise Landstriche haben, die als unzivilisiert bzw. barbarisch gelten.

Daher sei hier nochmals definiert, wie Zivilisation denn ist bzw. sein sollte :

*  Zivilisation (lat. civis = „Volksangehöriger, Städter“; seit dem Mittelalter „Bürger“): Eine Gesellschaft, bei der soziale und materielle Lebensbedingungen durch technischen und wissenschaftlichen Fortschritt ermöglicht und durch Politik und Wirtschaft geschaffen werden. Allgemeine Kennzeichen für Zivilisationen sind : Staatenbildung, große Urbanisierung mit Städtebau, technisches und mechanisches Entwicklungs-niveau, hierarchisch geordnete Verwaltungs- und Macht- und Gesellschaftsstruktur, gewisse hochkulturelle Genauigkeit, institutionalisierte Rechtsprechung, materieller Wohlstandund weitgehende Spezialisierung und Arbeitsteilung.

Man beachte, dass bereits in dieser Definition das Soziale und Materielle mit Technik und sogenanntem wissenschaftlichen Fortschritt in einen Topf geworfen werden. Gesellschaftliche Strukturen mit „oben und unten“ im urbanen Staatsgebilde bedingen eine Spezialisierung, damit Arbeit, welche diese urbanen Lemmikaken zu erledigen haben, auch richtig aufgeteilt ist. Grundsätzlich scheint man unter Zivilisation nur „Urbanes“ (also Stadtleben) zu verstehen, wo die Macht mit ihrer Verwaltungs- und Gesellschaftsstruktur stets hierarchisch verteilt ist. Das wird auch hier mit Wahlen als vermeintliche Demokratie kostümiert. Das Landleben wurde im heutigen Verständnis eher als nicht zivilisiert er-achtet. Es hat seine historischen Gründe .

* Bereits früher schon wurde „Zivilisation“ als positiv wertender Begriff im Sinne von Gesittung und Lebensverfeinerung und der „Barbarei“ überlegenen verstanden. Denn der unterstellte man Brutalität, Gesetz- und Kulturlosigkeit. Anfang des 20. Jhd. gab es hierzulande Deutungsdifferenzen, da man „deutsche Kultur“ der „französischen Zivilisation“ gegenüber stellte, die man als verweichlicht und dekadent betrachtete. Ähnliches wird, seitens mancher Philosophen, heute auch von Gesellschaften gesagt, die nur auf Funktionalismus, Nützlichkeitsdenken, Komfort und übertriebener Technisierung ausgerichtet sind.

Dies trifft dann auf unsere heutige westlich orientierte, vermeintliche  Zivilisation zu . Im Ursprung, so sagt man, entstand Zivilisation durch Sesshaftigkeit; und es beinhaltet die Entwicklung – vom Sammlern und Jägern bis hin zu Bauern mit Landwirtschaft und letztendlich zu Bewohnern von Ortschaften (Dörfern und Städte). Es entstanden andere Regelungen des Zusammenlebens in neu entstandenen Städten und es bildete sich die urbane Kultur mit Religion, Herrschaft und bürgerlichen Strukturen, welcher man als Wiege der Zivilisation bezeichnet.

Die Zentralisierung der Gesellschaft bedingte natürlich veränderte Arbeits- und Lebens-bedingungen, die andere Sozialstrukturen und vor allem Geldwirtschaft verursachten. Das wiederum erzeugte Abhängigkeiten, Gewalt- und Steuermonopole und  justiziables Ordnungswesen. Es wird aber bei den meisten Deutungen von „Zivilisation“ nur zu gern vergessen , in dem – mit urbanem Massenleben einhergehenden – Denken bzw. Herden-Verhalten. Auch wenn man heute den sogenannten „individuellen und selbstständigen Bürger“ propagiert, ist so durch Urbanisierung im großen Maßstab auch das Nullendasein der willfährigen Masse entstanden.

Das bedeutet, die Einzelperson mit all ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten wird, über jenen Kamm guter Regierbarkeit und Manipulation, zu dem vermeintlich zivilisierten Bürger geschoren. Es verhält sich wie bei Samson, dem man das wallende Haupthaar schor und ihn somit seiner Kraft und seines Willens beraubte. Selbiges trifft auch auf die modernen Glatzköpfe zu. Nimmt man diese, trotzt manch arisch brauner Gesinnung, verfeinerte und zivilisierte germanische, französische oder andere ausländische Adels-gesellschaft früherer Zeiten, so kann man diesen Weg der „Entmannung“ zivilisierter Menschen hin zum unzivilisierten Plebs der Städte verfolgen.

Bereits in frühen Hochkulturen, denen man Zivilisation nach der allgemeinen Definition zuschreiben kann, gab es Städte mit Volksmassen und sogenannten Bürgern, welche halt eigentlich schlicht Bewohner waren. Denn diesen Begriff „zivilisiert“ beanspruchten die oberen Zehntausend und Machthaber grundsätzlich nur für sich. Was wir in unserer Trilogie der „Millenniums Dekadenz“ hinreichend beschrieben haben. Empirisches Material hierzulande beschreibt die Entwicklung auch gern anhand der französischen Geschichte :

*Im Mittelalter kam es zur „Verhofung“ bzw. „Verhöflichung“ jenes Burgen- und Landadels, der zuvor die eigene Machtregion hatte. Monarchen konzentrierten ihre Macht „am Hofe“, der immer mehr in Städten angesiedelt war. Mit der Entstehung stehender Söldnerheere und deren Finanzierung durch modernes zentrales Geld- und Steuerwesen (anstatt Lehens- oder Naturalabgaben) wurden unzuverlässige feudale Heere des Adels verzichtbar. Weil auch der Adel zunehmend  verarmte, eröffneten Machthaber den Adeligen am Hofe neue Möglichkeiten, wo sie statt gewohntem Faustrecht sich der Courtoisie und höfischem Intrigieren widmen konnten. Somit wurden aus Rittern mit Lanze und Schwert die Höflinge mit scharfer Zunge und Duellierdegen.

Um individuelle Differenzen wegen „Ehre und Respekt“ zu zivilisieren, verbot man Duelle und erschuf ein Rechtssystem, welches Anwalts- und Notar-Sozietäten bis heute fette Pfründe verschaffte. Man verfeinerte vermeintlich so Sitten und Gebräuche, indem man Gegner nicht mehr selbst zur Rechenschaft zog, sondern es der zivilisierten Justiz überließ, selbige zu ruinieren, zu töten oder in den Turm zu werfen. Was sogar heute in vermeintlich zivilisierten USA noch gebräuchlich ist. Da die bürgerliche Gesellschaft diese Manieren und Sitten übernahm, behauptet man heute noch, das sei „zivilisiert“

Auf jeden Fall ist dieser Begriff „Zivilisation“ eindeutig mit Städtebau und Stadtleben verwurzelt, was eventuell früher stellenweise stimmig war; heute wohl ad absurdum geführt wird. Von kulturellen Missständen einmal ganz abgesehen, ist doch gerade jenem Moloch Großstadt, mit großen Slums und Problemvierteln, solch eine moderne Barbarei sondersgleichen zuzuschreiben. Selbst im sogenannten bürgerlichen Bereich ist oft ein Verhalten zu bemerken, welches wohl kaum als zivilisiert zu definieren ist. Zumindest nicht, wenn man vor allem kulturelle Usancen zugrunde legt.

Es existiert, gerade im Sozialverhalten und modernen Egoismus eine neue Barbarei, welche nur oberflächlich als vermeintlich „zivilisiert“ plakatiert wird. Man sollte den Leutchen vielleicht erklären, dass urbane Existenz (Stadtzombie) und propagierter Wohlstand auf Basis von Materialismus (Konsumgeilheit) alleine, kaum als Merkmal einer Zivilisation gelten sollten. Wobei historisch bewiesen ist, dass gerade diese sogenannten Hochkulturen und frühere Zivilisationen an Dekadenz zugrunde gingen. Was heutzutage eigentlich gleichbedeutend wäre mit :

„Moderne Zivilisation der Industrieländer mit westlicher Prägung und einem real existierenden, diktatorischen Turbokapitalismus sind dekadent und fallen so immer mehr kultureller und geistiger Barbarei anheim.“ Also wäre heute Zivilisation gleich Dekadenz. Und die hat nun auch gesundheitliche Folgen. Auch wenn wir behaupten, dass es uns noch nie gesundheitlich so gut ginge und wir älter würden, als früher. Was lediglich beinhaltet, dass Pharmaindustrie nebst Kliniken besser in der Lage sind, das Leben aller urbanen Lemmikaken als Konsumenten bzw. Verbraucher künstlich länger zu erhalten. Ob dieses somit verlängerte Leben menschenwürdiger und lebenswerter ist, wäre stark zu bezweifeln. Reine Existenz und das wahre Leben sind  unterschiedliche Daseinsformen. Die moderne Zivilisation aber beinhaltet, entgegen aller Claqueure und der Schönredner, viele Zivilisationskrankheiten. Wenn man sich nicht dazu versteigern möchte, dass die Zivilisation in der heutigen urbanen Form bereits sui ipso eine Krankheit ist.

*Zivilisationskrankheit, oder Wohlstandskrankheit (engl. lifestyle disease) nennt man die Krankheiten oder Zustände, die vorrangig in Industrieländern vorkommen. Das Erkrankungsrisiko der Menschen hängt dabei von vorherrschenden Lebensverhältnissen in der modernen („zivilisierten“) Gesellschaft, spezielle in Städten, ab.

Einerseits verhindern zwar in jener sogenannten Zivilisation die verbesserte Hygiene und medizinischer Fortschritt den frühzeitigen Tod früherer Zeiten, andererseits nehmen Krankheiten zu, die man in vorindustrieller Zeit eher wenig oder gar nicht kannte. Urbane Lebens-und Verhaltensweisen neben Umweltbedingungen sind gefährdend und mindern die Widerstandsfähigkeit der Menschen. Die heutzutage üblichen Krankheiten sind bereits Standard :

* Karies, Herz- und Gefäßkrankheit (coronar !), Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Übergewicht und Adipositas, Gicht, diverse Allergien, Krebsarten (z. B. Lungen-, Darmkrebs), verschiedene  Hauterkrankungen (z. B. Neurodermitis, Akne), Essstörungen (Anorexia nervosa, Bulimia nervosa), psychische Erkrankungen oder neurotische Symptom-bildungen (Depressionen, Angstzustände)

Laut neuesten Studien leidet jedes vierte (mit Dunkelziffer jedes 3.te) Kind an psychischen Störung, die so  behandlungswürdig sind. Dazu sind unsere Kinder zu übergewichtig und anfälliger für Krankheiten. Man nennt nun aber Risikofaktoren, die im Gegensatz zu der Behauptung stehen, dass es uns nie besser ging, als heute, z.B:

* Zuckerkonsum (Süßigkeiten, Lebensmittel, Getränke), Rauchen – Nikotin, Alkohol, Bewegungsmangel, Überernährung, Fast-Food, Umweltgifte, akustische und optische Reizüberflutung, Lärmbelastung, Stress, soziale Fakto-ren (z. B. Arbeitslosigkeit, Vereinsamung), übertriebene Hygiene, Normen und Ideale (z. B. Leistungsdruck), medial erzeugte Ängste – Gewalt !

Die heutige, vermeintlich zivilisierte Wohlstands- und Konsumgesellschaft jener Industriestaaten westlicher Prägung, hat ausserdem mit der gestiegen Gewaltbereitschaft ihrer Bürger gewaltige Probleme. Trotzt auch hierzulande propagiertem „Friede, Freude, Eierkuchen“, oder im Warmduscherduktus verkündeter „AlloverToleranz, buntem Miteinander und Empathie“ staunen viele gutmenschlichen Bildungsbürger über die immer mehr werdenden Wutbürger. Aber das alles hat doch seine Gründe, die aber bemerkbar waren, wenn man es denn sehen wollte. Das lässt aber der hier existierende diktatorische Turbokapitalismus nicht zu. Denn seit dem Nachkriegswirtschaftswunder wurde den Leuten steter Wohlstand, steigendes Einkommen und dieses „Schlaraffia“ versprochen.

Natürlich haben wir verbesserte Allgemeinzustände, die aber für ein wirtschaftlich starkes Land, das von sich behauptet „Weltmeister in allem“ zu sein, zivilisatorisch doch selbstverständlich sein sollten. Es ist aber nur oberflächlich so, was wiederum für den Kapitalismus auch selbstredend ist. Man konstatiert, dass da immer mehr Bürger und Jugendliche sich abgehängt, behördlich verarscht und politisch über den Tisch gezogen fühlen. Dass, die unter der Oberfläche stets brodelnde, aber gesellschaftlich beschönigte oder negierte Gewaltbereitschaft, nun öffentlich ausbricht, erstaunt unsere obersten Zerwalter. Jedenfalls labert man sich in Talgshows und Interviews den Wolf, um für die erstaunten Spießbürger irgendeine Erklärung zu finden : „warum, wer und weshalb das alles so eskaliert“.

Also wird Schuld dafür, die immer bei den Anderen liegt, in alle Richtungen geschoben. Von rechts nach links, vom Islam zu fremdländischen Sektierern. Hauptsache es ist der Terrorismus und vor allem möglichst keine Teutonen oder Zivilisationsangehörige ? Selbst schlichte Gemüter, Psychopathen und Geisteskranke benennt man nur in den Ausnahmefällen, wo man nicht so genau weiß (meist die Regel), wer das war. Wie stets, reagiert man rhetorisch nur auf aktuellen Vorkommnisse und reflektiert nicht, woher diese Gewalt kommt oder wie sie sich entwickelt hat. Man konnte aber dabei zusehen, wenn man denn wollte. Es ist mehr im Interesse der Machthabenden, dass man im Volke, mit manipulierten und gefakten Berichten, Ängste erzeugt. Damit man  entsprechend besser Regularien und Verordnungen durchdrücken und so von allen eigenen Unzulänglichkeiten und Missständen ablenken kann.

Da viele Informationen durch Internet und schnelle Medien besser erreichbar sind, könnte eigentlich jeder wissen, was da los ist. Da kommen dann wieder die Hauptgründe für Massenblödheit und Konsumgeilheit ins Spiel, die eben das verhindern. Die Gier (nach Macht, Karriere, Geld, Erfolg und Aufmerksamkeit) und grassierende Bildungsferne (Massenblödheit). Denn nur die sogenannten bessere Gesellschaft (auch nur in Teilen !) und das Bildungsbürgertum verfügen über genügend Intelligenz und Bildung, um das zu sehen bzw. Hintergründe zu eruieren. Diese ist aber wohl in Wohlstandswahrung und Bequemlichkeit erstarrt, plakatiert weiterhin Gewaltlosigkeit und Miteinander, was auch die Kosten für Security niedriger hält. Schaut man also genauer hin, dann kann man, als Gründe für die moderne Gewalt, Folgendes bemerken :

*  In alten Zeiten wurde Gewaltbereitschaft durch gefährlicheres Leben und kriegerische Auseinandersetzungen als notwendig erachtet bzw. sogar gefördert. Es ging vorwiegend um Mannestum, Ritterlichkeit und den Krieger, als Bewahrer der Zivilisation.  Gewalt-Anwender galten so mehr, als Kaufmann, Handwerker oder Bauer. Dabei herrschte jenes Recht des Stärkeren. Insofern konnte sich ja ein jeder gewaltig austoben und sogar als Söldner sein täglich Brot damit verdienen. Was so  auch nicht gerade wenig von den Kirchen unterstützt und angewendet wurde.

* Der klerikale Frieden bzw. die so erlangten Pfründe wurden durch Gewalt erlangt. Vom Beten alleine ist die Kirche nicht so reich geworden. Sogenannte Überzeugungsarbeit, Befragungen und andere klerikalen Unsäglichkeiten hatten massiv mit Gewalt zu tun bzw. damit, den Andersdenkenden selbige in Form von Folter und Scheiterhaufen etc. anzutun.

* Bis zum tausendjährigen Reich galt der Soldat und Kämpfer stets als Verteidiger der Zivilisation, Retter des Vaterlandes und Bewahrer von Wohlstand, Frieden und Ordnung. Gewaltanwendung wurde somit sanktioniert und galt als selbstverständlich. Auch wenn sie meist, in zivilisierter Anwendung nur gewissen Bevölkerungsteilen bzw. ausübenden Uniformträgern vorbehalten war. Was impliziert, dass die Gewalt nur für die oberen Machthaber und ihre Erfüllungsgehilfen reserviert war.

*  Erst nach dem (wieder ) verlorenen Krieg, kapierten die kriegs- und gewaltlüsternen Teutonen, dass man mit Geld auch Kriege und Macht erreichen kann, wenn man z.B. andere dafür bezahlt. Unsere Kriegsgewinnler und Big-Brother USA machen heute noch von beidem heftig Gebrauch. Gewalt und Krieg und sind im Inneren und Äußeren probate Mittel, um Gier und Weltherrschaftsansprüche des obersten Psychopathen und der antiquierten Gesinnungs-Reps zu oktruieren.

* Daher wird Gewalt auch in vielen Movies und grenzwertigen TV-Serien verherrlicht, die der AMI-Markt uns aufdrückt. Jene Baller- und Kriegsspiele der Computergeneration sind keinesfalls dazu angetan, friedvolles und gewaltfreies Miteinander zu präferieren. Was da als beispielhafte Vorbildfunktion passiert, wird zwar von den meisten Eltern und Politikern als vernachlässigbar hingestellt, erweist sich aber bereits auf jedem Schulhof – von Strasse will man erst gar nicht reden – als allgegenwärtig und vorhanden.

* Zusätzlich wird unterschwellig anwesende Gewaltbereitschaft dann von den Leuten auf dem Fußballplatz bzw. in grenzwertigsten Fanaktionen ausgelebt. Das ist hinlänglich bekannt, wurde genügend im TV gezeigt und diskutiert, hat aber bislang kaum etwas gebracht. Was da heutzutage an Hooligan- und Fanschlägerei stattfindet, hat Vergleiche mit Bandenkriegen in USA nicht zu scheuen. Und diese finden inzwischen sogar in dem warmgeduschten Germania statt. Was das aber mit Sport zu tun hat, konnte mir bislang auch keiner erklären.

*  Überhaupt konnte man beobachten, dass wir zwar aufgrund unserer Gesetze ein Waffenverbot und strafbewehrte Gewaltanwendung haben, das in gewissen Vierteln und Slums (auch wir haben welche !) man sich der Gewalt als Kommunikationsmittel oder Argumentation durchaus bedient. In zu beobachtender Verbindung mit Alkohol, ist es bei jeder Massenveranstaltung ebenfalls der Fall .

Somit kann man bisher feststellen, dass die Gewalt nur oberflächlich eingedämmt, aber stets vorhanden, war. Weil gravierende Bildungsferne und Massenblödheit dies meistens unterstützen bzw. den Ausbruch fördern. Denn laute Reden schwingen und rhetorische Streicheleinheiten sind kaum dazu angetan, ausbrechende Gewalt zu stoppen. Jedenfalls so nicht, wie es auf warmgeduschten Gutmenschen-Disputen und Bühnendiskussionen getan wird. Ausserdem ist klar, dass Konsumgeilheit mit Kriegsspielen und Körperkult, der das Kriegerische und Kämpferische betonen will, auch keinen jener urbanen Lemmikaken von Gewaltfreiheit überzeugt. Martialisch ist nun mal nicht friedlich !

Vor allem nicht vor dem Hintergrund und den Fakten, die zu neueren und andauernden Demonstrationen geführt haben. Wobei es egal ist, ob es eine Einzelner, eine Gruppe oder ein pegidierender Fußmarsch war. Natürlich wird es seitens der Politik negiert : „Uns ging es noch nie so gut, wie heute !“, von schleimenden Alibiclowns (Nuhr u.a.) und medialen Dummschwätzern, als „so nicht vorhanden“ verbreitet oder mehrfach und öffentlich als Verschwörungstheorien diskreditiert. Aber offensichtlich nimmt die wahrgenommene Gewalt wohl zu ? Warum wohl ? Weil :

*  Immer mehr Bürger, selbst wenn sie nicht gerade bildungsaffin sind, doch vielmehr Zugang zu Informationen per Internet und soziale Medien haben. Auch wenn eventuell viele der, dort zu bemerkenden, Aussagen gesinnungsgefärbt oder politisch manipuliert sind. Da man die „Lügenpresse“ auch als Manipulationsmedien bezeichnen kann, denn „Nichts sagen, Aussuchen von Bildern, Verschweigen von Informationen, Auswahl der Information nach eigenem Gusto“ ist ja auch gelogen ! Und diese Entdeckung dessen, dass man so verarscht wird, macht zuerst mal wütend. Da kann es oft nicht weit bis zum Gewaltausbruch sein. Bürger sind keine schlechteren Bürger, nur weil sie so wütend sind ! Sie haben vielleicht, wegen etwas schlichterem Gemüt eine simplere Art der Argumentation oder eben massiven Mangel an Reflektion.

* bei allen Fakes und falschen Versprechen, die uns die Politik ständig macht und eher weniger hält; bei all den Unsäglichkeiten (Korruption, Lobbyismus etc) die oft genug herauskommen und publik werden; bei all den Fällen, wo Politschranzen das Land für einen Selbstbedienungsladen halten und sich die eigenen Taschen voll machen; bei all den Missständen, welche offensichtliche und geförderte Steuergeldverschwendung beweisen (es lebe Mario B.) …..kann man sich wohl nur wundern, dass nicht längst eine Revolution ausgebrochen ist und Missetäter an die Wand gestellt wurden. Es ist sogar schon soweit gekommen, dass Stimmen gehört wurden, welche die Bader-Meinhof-Aktionen als Möglichkeit in Betracht zogen.

* Zusätzlich heizt die sogenannte, sich ständig erweiternde, Schere von Besitz und Vermögen die Gemüter auf. Etwa 1/10.tel des Volkes verfügt über Macht und  9/10.tel  des Gesamtvermögens. Die politische und wirtschaftliche Abzocke, welche dem Bürger das Geld aus seiner Tasche zieht und ihm erzählt, es sei alles so toll und zivilisiert hier bzw. er sei es eigentlich doch selbst schuld, könnte da schon mal Wut oder Gewaltfantasien erzeugen.

*  Wenn dann noch grenzwertigst manipulierende Medien in Kombination mit braunen Gesinnungsparteien den Bürgern Angst machen, fragt sich so mancher Bürger, wie das mit versprochener Sicherheit und jener Allroundversicherung ist, für die er doch ständig zahlt. Da ist es für Manipulierende nicht schwer, die Wut und Ängste der Leute für „Do-it-yourself“ Security und Selbstjustiz zu begeistern. Somit wird bevormundeter, gerechter Bürgerzorn schnell mal zum „Knüppel aus dem Sack.“

*  Für absolut inakzeptabel, beschämend und verachtungswürdig erachte ich da diese Methode der Politschranzen, bei Vorfällen zuerst einmal einen Staatsfeind Nr.1. kreieren zu wollen, indem man die offiziell aktuell zu fürchtende Andersartigkeit propagiert. Dazu rutscht man, wie gehabt, auf der Schleimspur der USA und erklärt da flott eine Religion oder politisch andere Richtung zum Terrorismus. Dieses wechselt, je nach vermeintlich wirtschaftlicher Bedrohung ständig. Was, bei jener nicht reflektierenden Denkresistenz der Massen  Ängste schürt, die so in Wut und Gewalt gegen alles Fremde umschlagen.

*  Wenn also, jegliche vermeintlichen Erfüllungsgehilfen der Obrigkeit öffentlich gebashed und angefeindet werden, müsste man sich kaum wundern. Auch wenn es absolut hirnrissig ist z.B. Rettungs- und Sanitätsdienste bei ihrer Arbeit zu behindern und zu beschimpfen, so sind diese anscheinend oftmals für diese Dumpfbacken den Ordnungskräften gleichzusetzen. Da hört man : „Was machen die hier bei Ausländern ? Wenn wir sie brauchen, sind sie nie da !“

* Um also Offensichtliches abzurunden, sei schlicht und ergreifend gesagt : „Gewalt resultiert meistens aus Bildungsferne, Massenblödheit, Egomanentum und angefachten Lebensängsten“, die oft genug von Verantwortlichen selbst geschürt wurden. Fake-News, Fehlinformation, Manipulation im TV, Gesinnungs- und Meinungsmache im Internet sind da auch wenig hilfreich. Insofern kann man sagen, dass Zivilisation in der heute und hier existierenden Version der Barbarei immer näher kommt.

Inwieweit man diese degenerierten Massen etwa als Fortschritt einer Zivilisation bewerten möchte, obliegt auch der, offensichtlich bei uns längst existierenden „Millenniums Dekadenz“. Etwas einsichtige bzw. vorausschauende Leute sind da der Meinung, dass es, wie im alten Rom, den Barbaren gelingen werde, die dekadente Gesellschaft zu zerstören. Das Dumme ist dabei, das früher nur Teile jener betreffenden Population minimiert wurden. Wenn man den Psychopathen am roten Knopf der USA und andere hirnferne Despoten sieht, dürften da ganze Teile unserer Erde hin bzw. unbewohnbar sein. Was wiederum bedeutet dass, in eventuell dann noch existenter Restpopulationen, jede Art von Gewalt das Mittel der Dinge wäre.

Auch wenn ich mich wiederhole : „Masse war noch nie Klasse !“ Dies in Bezug auf diese, vermeintlich für Zivilisation notwendige (wo steht das denn ?), Massenproduktion, -ansiedlung und –regulierung. Dazu käme dringend notwendige Bildung für alle und neue Bewertung der Dinge, die für Menschen wichtig und Notwendig sind. Heutige Wertigkeit wird nur vom Konsumterror und Materialismus bestimmt. Sogenannte menschlichen Werte werden so zwar propagiert, real aber nur selten beachtet bzw. im Alltag wirklich gehandhabt. Man hat sie auch einfach minimiert bzw. gestrichen. Oder haben sie in letzter Zeit etwa solche Begriffe gehört bzw. entsprechende Inhalte vielleicht wahrgenommen : „Zufriedenheit, Bescheidenheit, innere Werte, gerader Rücken, starker Charakter uvm. „?… eben…

„zivil“ soll ja das Gegenteil von „militant, kriegerisch und gewaltsam“ sein. Wir, und unser Big-Brother-USA, haben nicht einmal zivile Preise bzw. Kosten bei Waffendeals und Militärhaushalt. Wir verkaufen ja an unzivilisierte, also gewaltausübende, Barbaren und nehmen aktiv an Schattenkriegen der Kriegstreiber teil. Inwieweit man Knopfdruck-Drohnenmorde ohne Kriegserklärung als zivilisiert betrachten kann, von oft kriminellen und grenzwertigen Aktionen unseres BND und der Dienste anderer Zivilisationen, ganz zu schweigen, scheint eher unlogisch bzw. unmoralisch und führt die Behauptung : „Wir sind doch zivilisiert“ ad absurdum.

Vielleicht sollte man „Zivilisation“ neu definieren ? Denn, wenn man bedenkt dass, im Busch und an den entferntesten Ecken der Welt, Internet verfügbar ist und Eingeborene mit Schmatzfones agieren (das oft mit schnellerem Netz als hier), dann ist mittlerweile die bisherig formulierte Zivilisation überall. Wo keine Technik vorhanden ist, wird das als Ressort, Urlaubsarea oder Rückzugsgebiet den Zivilisationsgeschädigten angedient.

Übrigens sehen manche Wissenschaftler dieses ähnlich, wie ich. Man spricht von :

* Evolutionärer Fehlanpassung und fehlerhafte bzw. ja gänzlich fehlende Angepasstheit. Als prinzipiell dauerhafte, evolvierte Abweichung eines biologischen Merkmals oder einer Population von Anpassungen an die Umwelt.

Dies betrifft  nicht nur die Tierwelt, sondern auch bzw. gerade urbane Lemmikaken. Dazu gehört die stärker werdende Abhängigkeit von KI, Elektrik und Digitalem ebenso, wie immer mehr auftretende  Antibiotika-Resistenz und Immunschwäche. Zusätzlich diese, nicht mehr übersehbare, qualitative Abnahme der Lebensmittelversorgung durch Massenproduktion. Diverse Zivilisationskrankheiten wurden erwähnt.

Übrigens ist nun wieder ein Augenblick, wo Natur, Umwelt und das Leben als solches, der urbanen Zivilisation und Bussines-Vasallen eben mal den Stinkefinger ziegt. Die nunmehr wievielte Pandemie bzw. Krise ist das momentan ? Und die Zivilisation mit ihren obersten Zerwaltern hat keine vorausschauenden Vorbereitungen getroffen, oder schnellwirkende Maßnahmen parat ? Und selbst wenn da etwas in den ministeriellen Schubladen moderte, so wurde es viel zu spät und zu lahm getätigt. Es betrifft jede Art von Katastrophen, weil man der Meinung ist, als Zivilisation habe man Welt und Natur technisch im Griff. Ja, wie abgrundtief blöde ist das denn ?

Ich werde nun gänzlich unzivilisiert meinen barbarischen Gelüsten nachgehen und, entgegen allgemein verbreiteter Digitalen Demenz höchst selbst, analog mein eigenes Hirn benutzen und hier besser Schluss machen. Gehabt euch wohl, bleibt gesund und denkt mal wieder.

H.H. ex „FOR SALE“   copyright by River & Sea Maritim 2020

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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